Generalisieren

Heute Morgen hatten wir einen kleinen Diskurs zum Thema: Das Kommando kennt sie aber schon. Wenn ich morgens und abends das Futter zubereite, sage ich zu Ally „in die Box“. Darauf hin flitzt sie wie ein geölter Blitz in die Box und wartet, bis ich mit der Schüssel komme. Auch nachmittags beim Snack funktioniert das super.

Mein Mann meinte also, dass sie das wirklich verstanden habe. Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie Hunde im Kontext lernen. In diesen Situationen weiß Ally tatsächlich, was ich damit meine, wenn ich sage „in die Box“.  Würde ich mich aber jetzt ohne Futter z.B. in den Flur stellen und das Signal geben, glaube ich nicht, dass sie so schnell in die Box flitzen würde. Für mich heißt aber, ein Kommando wirklich verstanden habe, dass sie aus jeder Position und aus jeder Situation heraus in ihre Box läuft. Das versteht man unter Generalisierung. Egal wo ich mich im Haus befinde, ob ich stehe sitze oder liege, ob in Unterwäsche oder mit Mütze und Schal, ob morgens, mittags oder abends, Sommer oder Winter, also völlig unabhängig von allen äußeren Bedingungen heißt „in die Box“ immer schnell in die Box laufen. Wenn man mal überlegt und ganz ehrlich zu sich selber ist, trainiert man die allerwenigsten Signale so konsequent. In den meisten Fällen reicht es ja auch, wenn der Hund das Signal zuverlässig in einem bestimmten Kontext ausführt. Bei einem Assistenzhund sieht das schon ein wenig anders aus. Das Signal „hol Hilfe“, wie auch immer das Verhalten aussieht, muss z.B. in jedem Kontext funktionieren, weil es u.U. Leben retten kann. Also muss es sehr, sehr sorgfältig trainiert werden.

Da ich in letzter Zeit schon häufiger festgestellt habe, dass Ally sehr gerne im Auto in der Reisebox schläft, lege ich heute unseren Waldspaziergang so vor meinem Haustermin, dass ich im Anschluss direkt zu meiner Kundin fahre und Ally im Auto schlafen lasse. Für mich ist es ein absolutes Muss, dass Ally lernt auch mal einige Zeit im Auto zu entspannen und zu warten, wenn ich sie mal nicht zuhause lassen oder zum Termin mitnehmen kann. Es erklärt sich von selbst, dass natürlich die Temperaturen dazu stimmen müssen. Ich lasse meine Hunde nicht bei Eiseskälte oder sommerlichen Temperaturen im Auto. An einem Tag wie heute mit 9°C Außentemperatur ist das aber kein Problem. Dazu kommt, dass ich einen Parkplatz direkt vorm Haus habe und immer wieder einen Blick ins Auto werfen kann. Sie verschläft die Stunde und „zur Belohnung“ machen wir noch einen kleinen Ausflug zum Tierfachmarkt und kaufen ein paar Leckerchen. Hier mache ich eine schöne Beobachtung. Als wir in den Markt rein gehen, klappert da grade ein Einkaufswagen und Ally ist ein wenig verunsichert. Die Rute ist unten, die Öhrchen ein bisschen angelegt. Ich sage „schau“ zu ihr, sie schaut mich an und sofort verändert sich ihre Körpersprache zum Positiven, erwartungsfroh. Ein tolles Zeichen, dass sie das Signal komplett positiv verknüpft hat.

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