Heute machen wir mit Ally einen Ausflug zu einem großen Büromarkt.
Wir müssen ein paar Dinge einkaufen und Ally darf mit. Ein bisschen Sorgen macht mir, dass der ganze Laden mit Teppichboden ausgestattet ist. Hoffentlich passiert uns kein Pipi-Unfall. Leider klappt das Pipimachen auf Signal zu Hause schon ab und an ganz gut. Aber unter Ablenkung in völlig neuer Umgebung, ist das noch zu viel verlangt. Also wird sie auch kein Pipi vor der Tür machen.
In der typischen Ally-Manier „was kostet die Welt“ spaziert sie in die Geschäftsräume, stellt sich freundlich dem Verkäufer, der uns betreut vor und schaut sich dann neugierig um. Ab und an, versucht sie mal an was zu kauen, Bürostuhlrollen, ah, das kenne ich von zuhause. Paletten sind auch sehr interessant, Naturwerkstoffe werden immer gerne genommen. Ich versuche auch hier, wenn möglich, sie nicht weg zu ziehen sondern sie mit Namen anzusprechen und sie mit Schnalzen zu locken. Sobald sie ihren Fokus auf mich richtet lobe ich sie großzügig. Menschen und Kinder findet sie sehr interessant. Wenn ich merke, dass eine Person sie anschaut und lächelt, frage ich, ob sie mal „Hallo“ sagen darf. Ich achte darauf, dass sie nicht von selber zu den Menschen hin zieht und dann da, quasi fürs Ziehen, durch Streicheln belohnt wird. Wenn ich merke, dass Interesse besteht, spreche ich Ally erst an um sie auf mich zu fokussieren, wenn sie mich anschaut, sage ich „schau“ und belohne sie. Dann sage ich, „dann geh mal hallo sagen“.
Ich möchte, dass Ally möglichst viele positive Kontakte zu fremden Menschen hat, aber ich möchte sie „freigeben“ und kontrollieren.
Zuhause, geht Ally in die Box und schläft dort fast drei Stunden. Das zeigt mir noch mal, wie anstrengend so viele neue Eindrücke für einen kleinen Hund sind und wie wichtig es für einen Welpen ist, danach zur Ruhe zu kommen. Weil das Wetter garstig ist und ich keine Lust habe wieder drei Hunden den Matsch aus dem Fell zu spülen, machen wir heute eine Runde auf Feldwegen ums Dorf. Wir starten zuhause, alle drei an der Leine. Ally hat eine Schleppleine dran, die Mädels normale Leinen. Okay, nach ein paar Metern sieht das nach Makramee aus. Mir fällt ein Defizit auf: Die Damen sind gewohnt links und rechts von mir zu laufen, leichter wäre es, wenn sie auf einer Seite und Ally auf der anderen Seite gehen würden. Nö, nicht mit uns, wir laufen so wie immer. Sie sind alt, taub und ein bisschen stur, da muss ich jetzt mit klar kommen. Ich glaube, sie sind völlig abgenervt, weil ich jedes Mal stehen bleibe, wenn Ally an der Leine zieht und warte, bis sie locker lässt. Zum 1000sten Mal schwöre ich mir, dass alle zukünftigen Hunde lernen werden, dass am Halsband nicht geschnuppert wird. Je mehr Hunde an der Leine, um so mehr Meinungen, was unbedingt untersucht werden muss, um so mehr Richtungswechsel bauen sie ein. Unterwegs treffen wir eine Dame mit Schirm. Ich nehme die drei zur Seite und lasse sie mich anschauen. Ich spreche die Dame an und frage, ob sie vielleicht mal den Schirm öffnen könnte. Ally ist wirklich ein bisschen beeindruckt und macht einen kleinen Satz zurück. Ich sage wieder mein „sag hallo“ und sie geht freundlich auf die Frau zu und lässt sich streicheln. Besser kann es nicht laufen. Wenn das auch für alle Beteiligten kein wirklich entspannter Spaziergang ist, stelle ich doch einige positive Dinge fest. Es klappt wirklich gut, dass Ally bei Begegnungen mit Menschen und auch Menschen mit Hund den Blickkontakt zu mir hält. Sie versteht, dass das Laufen an lockerer Leine an meiner linken Seite belohnt wird und sucht zum Teil schon selbstständig die Position. Ally ist sehr freundlich zu fremden Menschen.