Über die Weihnachtstage findet kein spezielles Training statt und doch ganz viel fürs Leben. Das Hauptaugenmerk bei den Tagen mit Besuch und besuchen, lege ich das Hauptaugenmerk eigentlich auf zwei Dinge. Stubenreinheit und Ruhe halten. Naja, eigentlich drei Dinge, nämlich auch fremde Menschen kennen lernen. Das darf natürlich nicht unterschätzt werden.
Ich habe in den letzten drei Wochen intensiv mit Ally an einem Ruhesignal gearbeitet. Jedes Mal, wenn ich merke, dass sie müde wird oder blöd, wenn sie schon über den Müde-Punkt drüber ist, dann bringe ich sie entweder zu ihrer Decke (ich habe eine kleine flauschige Decke, die ich auch mitnehme, wenn wir woanders hin fahren) oder in ihre Box. Auf der Decke streichle ich sie ganz ruhig und sage „wir machen Pause“, wenn ich merke, dass sie noch nicht zur Ruhe kommen kann, gebe ich ihr auch zwei, drei Leckerchen, wenn sie sich hinlegt streichle ich sie und gebe ihr hin und wieder ein Leckerchen und immer wieder wiederhole ich „PAUSE, wir machen PAUSE“.
Nach kurzer Zeit merke ich schon, dass sie ab und an von selber auf die Decke geht. Auch dann sage ich „Prima PAUSE“ und lobe sie. Wenn sie weg geht, passiert nichts. Sie bekommt also auch kein Lob oder Leckerchen mehr. Wenn sie sich irgendwo anders hin legt, bringe ich sie zurück zur Decke. Zeige mit dem Finger nach unten und lege wieder ein Leckerchen auf die Decke. Immer häufiger setzt sie sich dann schon hin. Ich warte ab, ob sie sich auch legt, dann bekommt sie wieder einen Keks zwischen die Füße und ich lobe mit „Pause, prima Pause“. Das ist im Prinzip so ein Singsang, in dem häufig das Wort „Pause“ vorkommt. Meine Stimme ist dann auch ganz weich und ruhig.

Wenn ich sie in die Box bringe, läuft das ähnlich ab. Ich gebe ihr was zum Kauen, Kopfhaut oder harten Keks (Rezept). Während sie damit beschäftigt ist, leiste ich ihr Gesellschaft und bleibe in ihrer Nähe. Wenn sie fertig ist, kratzt sie manchmal noch an der Boxentür oder jammert ein bisschen. Dann kommt wieder mein Singsang „Alles ist prima, wir machen Pause“. Meistens legt sie sich nach kurzer Zeit hin und wird ruhiger „So ist fein, wir machen PAUSE“. Ich leiste ihr Gesellschaft bis sie eingeschlafen ist. Am besten erkennt man, dass sie entspannt schläft, wenn sie mit ausgestreckten Beinen auf der Seite liegt.
Zu Hochzeiten sind wir während der Weihnachtstage dreizehn Menschen und vier Hunde. Ally meistert das großartig, ist nett und freundlich und geht niemandem auf die Nerven. Allerdings verlangt es von mir, dass ich den Focus bei ihr habe. Immer wieder nach draußen setzten, damit kein Malheur passiert. Das zu wilde Spiel mit den anderen Hunden unterbinden – meistens beißt sie irgendwo ins Fell und zerrt rum oder bellt die anderen Hunde an, weil sie zu langweilig sind. Bellen, geht für mich gar nicht, da nehme ich sie jedes Mal weg, Hand vor die Brust, halte sie und sage „no“. Das fruchtet natürlich nicht sofort sondern muss immer wieder wiederholt werden. Da ist sie hartnäckig und fasst immer wieder nach. Ich lenke sie auch ab und gebe ihr etwas anderes zum spielen oder spiele und zergel selbst ein bisschen mit ihr. Das kommt immer ein bisschen darauf an, wenn ich denke, es ist berechtigte Langeweile, dann biete ich ihr ein Spiel an. Wenn es nerven, weil müde, ist dann bringe ich sie in die PAUSE.
Da ich unsere Box mit auf Reisen genommen habe, ist das Fremd-Übernachte kein Problem. Ally schläft mit uns und den beiden großen Hunden zusammen im Zimmer ganz problemlos durch, bis morgens um sieben.