Die Nächte mit Ally sind mittlerweile recht entspannt. Am Abend ist die Box kein Thema mehr. Das ist jetzt scheinbar für uns beide okay. Vielleicht noch einmal nachts raus, nicht immer und dann so bis morgens um 7 Uhr.
Heute Morgen treffe ich mich mit einem Freund, den ich bei der Beurteilung helfe, ob der Pomeranian der Tochter mit seinen Aussies zu vergesellschaften ist. Jörg kommt mit Ally, Lucy & Paula später dazu. Die Aussie Hündin kennt meine großen Mädchen und ist fein mit ihnen. Sie darf Ally mal anschauen, die Begeisterung hält sich in Grenzen. Und doch glaube ich, dass sie Ihresgleichen erkennt, leichter zu lesen. Wir machen einen kleinen Spaziergang in der Gruppe. Gemeinsames entspanntes Laufen nebeneinander oder hintereinander entspannt und fördert unaufgeregtes Verhalten. Hunde, die sich gut verstehen zeigen sogenanntes Parallellaufen. Was im Umkehrschluss heißt, dass wenn wir Hunde nebeneinender führen, wir damit diesen Effekt – sich gut verstehen – herbeiführen können. Hierbei aber unbedingt die Individualdistanz jedes Hundes beachten. Wenn Ally der Hündin zu nahe kommt, fährt sie eine Scheinattacke … komm mir nicht zu nahe! Das akzeptiert Ally, lässt sich aber nicht sehr stark verunsichern und probiert es auch bald wieder. Da Ally relativ unbeeindruckt ist, denke ich nicht, dass die Hündin ernst machen würde. Ich habe aber auch keine Lust es auszuprobieren. Daher locke ich Ally von ihr weg und zeige ihr somit, dass sie es nicht regeln muss, sondern ich auf das Baby aufpasse. Blöde Begegnungen in diesem Alter wären für Ally fatal.

Am Mittag steht noch ein Treffen mit meinen Kindern und deren Freundinnen auf dem Weihnachtsmarkt an. Ally muss mit. Sie wird sicher im Rucksack verpackt und kann sich das Spektakel des Mittelaltermarktes aus luftiger Höhe anschauen. Wir gehen zum Mittag, bevor es sich zu stark füllt und das Gedränge zu heftig wird. Alles ist überschaubar und Ally völlig entspannt in ihrem Ausguck. Bei fast frühlingshaften Temperaturen können wir sogar noch draußen im Café sitzen. Ich lasse Ally abseits des Trubels mal aus dem Rucksack und ein bisschen laufen. Schnell finden wir Freunde, Menschen, wie andere Hunde. Die Begegnungen meistert sie sehr souverän und ist fremden Menschen gegenüber absolut aufgeschlossen.

Im Café verschläft sie dann den Rest des Ausflugs. Das ist ein straffes Programm für einen Welpen, niemals darf jeden Tag soviel passieren. Aber, da Ally mich später überall hin begleiten soll, mute ich ihr jetzt ein bisschen was zu. Denn genau das brauche ich, in allen Situationen entspannen zu können. Würde ich merken, dass sie dem nicht gewachsen ist, würde ich viel kleinschrittiger mit ihr arbeiten. Der Rest des Tages ist nur noch schlafen, essen, schlafen.