Mach dich vertraut

In meinen Jahren als Hundetrainerin bin ich immer wieder in die Situation gekommen, dass ich in meinen Welpenstunden Menschen und ihre Welpen kennenlernte, wo die Kombination sagen wir es mal so, recht unglücklich war. Ein über 80jähriges Ehepaar mit einem 8 Wochen alten Münsterländer, der ihnen vom Züchter anvertraut wurde, weil ihr Mann Jäger war. Unerfahrene Familien mit einem Goldie, der während seiner ersten Wochen bei seinen Vermehrer nichts kennen lernen durfte als einen Laufstall und sich daher nichtmal traute über Gras zu laufen. Es waren nicht nur die physischen Möglichkeiten, wie bei dem älteren Ehepaar, sondern auch das fehlende Wissen was es den Menschen, die voller Liebe und Hoffnung und mit den besten Vorsätzen diesen Welpen in ihr Leben geholt haben schwer machte und zum Teil auch scheitern ließ.

Als Trainerin sehe ich diese Situation und werde hoffnungslos, traurig und gleichzeitig wütend. Hoffnungslos, weil ich sehe, dass die Menschen völlig überfordert sind, traurig, weil ich als Trainerin nicht soviel Hilfestellung geben kann, dass alles gut wird. Und wütend, weil es da ganz am Beginn des Welpenlebens Menschen gibt, die die Verantwortung die sie übernehmen anscheinend überhaupt nicht interessiert und sie finanzielle Interessen über das Wohl der Hunde stellen.

Einen Hund in sein Leben zu holen, gerade auch dann, wenn er mich in meinem Leben 24/7 begleiten und unterstützen soll, das ist eine große Verantwortung.

Antoine de Saint Exupéry sagte: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“

Diese Verantwortung heißt auch, mach dich vertraut mit dem Lebewesen das du in dein Leben holst.
Es sollte nicht der Wunsch nach Hilfe und Unterstützung durch einen Hund im Vordergrund der Entscheidung stehen, sondern der tiefe Wunsch dein Leben mit einem Hund zu teilen. Nicht mehr und nicht weniger. Denn bis ein Hund soweit ist, dass er dich aktiv unterstützen kann und dir deinen Alltag erleichtern kann, musst du viel Wissen erwerben, viel Zeit und Geduld investieren und sicherlich auch das ein oder andere Mal über deine Grenzen gehen.
Doch mit dem richtigen Rüstzeug, mit einem Rucksack voller Wissen, Ideen, Bauchgefühl und viel Liebe kann es gelingen.

In meinem Blog werde ich zukünftig im Bereich „Gedanken“ und „Training“ Denkanstöße geben, die dir einen guten Überblick darüber geben, was du wissen musst um das Abenteuer „Ein Assistenzhund für mich“ gut und entspannt zu meistern.

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