Seit einer Woche teilen wir jetzt schon unser Leben mit Ally… ja, und es ist anstrengend nach 13 Jahren wieder einen Welpen im Haus zu haben. Es ist auch toll, ich finde es wunderschön sie zu beobachten, wie sie im Haus und draußen agiert. Mir geht das Herz auf, wenn sie ihre „dollen 5 Minuten“ hat und ihre Ally-Show vorführt. Hin und her flitzen, Spielzeug rumtragen, schütteln, den alten Damen auf die Nerven gehen, sich anschleichen, anspringen, ignoriert werden, wichtig sein, Decken von rechts nach links ziehen, Staubfusseln finden und anspringen. Es ist einfach nur herzig ihr zuzuschauen. Und genauso schnell wird der Ausschalter umgelegt und sie liegt irgendwo und schläft. Das zeigt mir, dass wir zur Zeit noch die richtige Dosis an Input, Beschäftigung und Ruhe haben. Ich versuche sie in dieser Balance zu halten.
Heute morgen machen wir wieder einen gemeinsamen Spaziergang mit den Großen. Ally startet im Rucksack und darf später, auf sicherem Terrain wieder frei mitlaufen. Wir gehen mal ein Stückchen in den Wald rein, über Äste und Wurzeln, ich verstecke mich hinter einem Baum. Dadurch, dass die großen Hunde dabei sind, irritiert sie das erst mal nicht so sehr, dass ich aus ihrem Blickfeld verschwinde. Und doch schaut sie sich nach kurzer Zeit nach mir um und findet mich dann auch schnell in meinem Versteck. Ich lobe sie sehr und freue mich mit ihr, dass sie mich gefunden hat. Naja, ein bisschen hat Paula ihr auch geholfen. Aber das ist erst mal nicht schlimm, sie soll ja auch keine Heidenangst bekommen. Erst mal möchte ich nur ihre Reaktion sehen. Gemeinsam mit den anderen Hunden ist sie sehr souverän. Ich werde in den nächsten Tagen mal alleine mit ihr in den Wald gehen, um zu sehen, ob die Orientierung zu mir dann stärker ist. Mittags und Nachmittags habe ich Termine, sie bleibt zuhause und schläft erst mal. Wir lassen sie tagsüber jetzt auch schon mal ganz bewusst im unteren Bereich mit den beiden großen Hunden alleine, wenn sie schläft. Erste kleine Übungen zum Alleinebleiben.
Während der aktiven Phase am späten Nachmittag üben wir noch mal ein bisschen Impulskontrolle. Das Leckerchen in der geschlossenen Faust lässt sie schon beim zweiten Mal und setzt sich. Sehr schnell gelernt, kleine Maus. Ich steigere die Anforderung ein wenig. Ally sitzt, ich bewege das Leckerchen, etwa 30 cm vor ihrer Nase, von oben Richtung Boden. Wenn sie nach vorne kommt oder aufsteht, geht die Hand wieder nach oben. Sie setzt sich wieder, dann geht die Hand wieder zum Boden. Nach drei, vier Wiederholungen bleibt sie sitzen, ich kann das Leckerchen auf den Boden legen und gebe es sofort mit „nimm’s dir“ frei. „That’ll do“ Ende der Übung.
So ein Mini-Training am Abend dauert ca. 5 min. nur mal um so eine Größenordnung zu haben.